Sony Xperia X Performance im Test - Ein wirkliches Meisterstück?
vom 22. August 2016 | Marius Lüdemann | Test | Gerät wurde vom Hersteller bereitgestellt!
Sony hat Anfang des Jahres seine neuen Modellen vorgestellt. Sie haben aber nicht wie erwartet das Xperia Z6 vorgestellt sondern das Sony Xperia X Performace, es hat nicht nur einen neuen Namen sondern ist komplett neu designt und wartet mit neuer Technik auf. Wir haben getestet was es so alles kann und was nicht.
Das Sony Xperia X Performance ist 143,7 x 70,5 x 8,6 mm groß und ist damit handlicher als die vorherigen Sony Flaggschiffe. Mit 165 g ist es im normalen Bereich der Sony Geräte. Die Rückseite besteht aus Metall und ist matt gehalten. In der Mitte ist der Xperia Schriftzug eingraviert, wo sich auch mal etwas Schmutz sammelt. Der Rahmen ist auch aus Metall und fühlt sich in der Hand recht gut an. An den Ecken gibt es gerne kleinere Kratzer, die man auch nicht mehr retuschieren kann ( zumindest beim den grüngoldenen und roségoldenen Model). Das X Performance liegt allgemein recht gut in der Hand und ist auch mit einer Hand gut zu bedienen. Das 2,5 D Glas auf der Vorderseite sieht sehr gut aus und fühlt sich auch sehr gut an. Das Glas ist aber leider recht weich und so zeichnen sich schnell Kratzer auf dem Glas ab. Also ist eine Schutzhülle und eine Displayfolie schon fast Pflicht.
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Das Display
Das Sony Xperia X Performance hat ein 5 Zoll großes Full-HD TRILUMINOS-Display mit X-Reality Technologie. Mein Testgerät hatte einen kleinen Rotstich, der aber in den Einstellungen behoben werden konnte. Der Schwarzwert könnte auch noch besser sein, weil man den leider nicht noch nachjustieren kann. Die Größe des Displays ist völlig ausreichend, auch wenn 5 Zoll heutzutage schon fast klein ist. Die Auflösung von Full-HD ist bei der Größe auch vollkommen in Ordnung. Nur die Helligkeit könnte etwas ausgeprägter sein. Es ist bei direkter Sonneneinstrahlung zwar noch alles zu erkennen, aber schon etwas dunkel. Die Blickwinkel sind stabil und ausreichend. Die X-Reality Technologie macht einen guten Job, die Bild Qualität zu verbessern. Sie ist aber das ein oder andere mal deutlich über der Realität und die Bilder sehen deswegen sehr künstlich aus.
Die Kamera(s)
Die Frontkamera hat eine Auflösung von maximal 13 Megapixel. Die Bilder werden recht ordentlich. Bei gutem Licht werden sie scharf und detailreich und durch die hohe Auflösung auch brauchbarer für die Nachbearbeitung und zum ausschneiden von Ausschnitten. Bei schlechteren Lichtverhältnissen werden die Bilder sehr schnell schwammig und fangen an zu rauschen. Videos können trotz großer Pixelanzahl nur in maximal Full-HD mit einer weiter nicht bestimmten Bilderrate aufgenommen werden. Die Hauptkamera hat eine Auflösung von Maximal 23 Megapixel. Der neuartige Prädiktiver Hybrid Autofokus funktioniert recht gut, wenn sich die Objekte nicht zu schnell bewegen oder auch aus dem Blickwinkel der Kamera bewegen. Trotzdem werden die Bilder auch bei gutem Licht nicht so scharf und kontrastreich wie sie könnten. Die Konturen werden recht schnell schwammig. Vor allem
bei feinen Konturen wie Gras oder Bäumen fällt es recht schnell auf. Bei Bildern, wo sowohl dunkle als auch helle Stellen sind, findet die Software keinen guten Mittelweg, ohne das ein Teil ausgebrannt oder stark unterbelichtet ist. Bei schlechteren Licht fängt die Kamera zwar viel Licht ein aber leider zu wenig Details und so wirken die Fotos sehr schwammig und krauselig. Trotz der ganzen Kritik bekommt man mit etwas übung und Zeit recht gute Fotos aus der Kamera heraus. Der Video-Modus ist leider auch nicht wirklich so das wahre. Videos lassen sich nämlich mit Maximal Full-HD Auflösung und 60 Bildern in der Sekunde schießen. Dabei sehen die Videos besser aus wie die Bilder, aber weisen dennoch die gleichen Defizite auf wie die Fotos, wenn auch weniger. Außerdem lässt sich kein Video mit HDR aufnehmen. Dafür funktioniert die Bildstabilisierung recht gut und es lassen
sich sanfte Kamerafahrten auch aus der Hand schießen. Auch die zahlreichen Kamera-Erweiterungen sind sehr gut gelungen, auch wenn nicht für jede direkt ein Nutzen zu erkennen ist. Zusammenfassend lässt sich über die Kameras sagen, das rein von der Hardware die Kameras einer der besten sein könnten. Nur die Software ist der Knackpunkt. Beim neuen Autofokus hat Sony ja gezeigt, dass sie mit der Kamera umgehen können. Warum dann nicht auch bei der Bildschärfe und den Kontrast ? Einige Bilder die ich mit dem Sony Xperia X Performace geschossen habe findest du hier.
Die Akkulaufzeit
Das Sony Xperia X Performance hat einen 2700 mAH großen Akku. Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zu anderen Sony Handys deutlich schlechter. Bei intensiver Nutzung schafft man durchaus den Akku in drei Stunden komplett leer zu bekommen. Bei sparsamer Nutzung kann man es schaffen ein ganzen Tag durchzubringen, was aber eher schwierig ist. Dadurch, das der Akku auch nicht austauschbar ist ist man zwingend einmal am Tag an eine Steckdose gebunden. Zum Glück unterstützt es Quick Charge 2.0.
Die Performance
Das Sony Xperia X Performance besitzt ein Qualcomm Snapdragon 820-Prozessor mit 64 Bit. Im allgemeinen läuft das X Performance sehr flüssig und stabil. Auch in Benchmarks ist es ganz weit vorne. Die aktuellen Spiele lassen sich auf der höchsten Grafikeinstellung flüssig spielen. Auch mit der großen Hitze ist Sony klar gekommen. Es lassen sich keine Spiegeleier mehr auf den Handy bei Last braten. Dafür finde ich, das das X Performance schon bei weniger aufwendigeren Aufgaben, wie ein Video abspielen schon etwas wärmer als normal wird. Es ist zwar nicht furchtbar warm, aber es ist deutlich zu spüren.
Die Software
Es ist Android 6.0.1 vorinstalliert mit der Xperia UI. Sony hat bei der Software des Xperia X Performance sehr an Stock Android gehalten. Es wurden nicht sonderlich viele Veränderungen vorgenommen und die vorgenommen wurden, sind fast nur sinnvolle. Allgemein wirkt es sehr aufgeräumt und strukturiert. Es gibt zahlreiche schöne Spielereien, wie zum Beispiel, ist die Uhr auf den Look-Screene transparent und zeigt den Hintergrund des Home-Screene. Wer vorher noch kein Sony Smartphone hatte wird sanft in das System eingeführt und bekommt auch Tipps über Funktionen die nützlich sein können. Wer aber von einem anderen Sony Xperia Smartphone kommt wird sicherlich einige Funktionen vermissen. Zum Beispiel sind die Small Apps nicht mehr in der aktuellen Software Version beim Xperia X Performance zu finden. Auch die Sony eigene Tastatur ist nicht mehr verfügbar, stattdessen ist einen SwifKey Tastatur vorinstalliert. Auch die Medien Apps, wie Album und Video, wurden ausgedünnt und zum Teil auch mit andern Sony Apps zusammen gelegt. Wem das nicht stört, wird auch mit der Software des Sony Xperia X Performance Spaß haben.
Der Speicher
Intern sind beim Xperia X Performance 32 GB verbaut. Mittels micro-SD Karte lässt sich der Speicher um bis zu 200 GB erweitern. Das Android System nimmt ca. 12 GB in Anspruch. Sony hat schon eine automatische Speicherverwaltung eingebaut. Sie löscht automatisch Casch und Daten von Apps die selten oder nie genutzt werden. Die Funktion kann auch ausgestellt werden.
Der Klang
Beim Sony Xperia X Performance sind die Lautsprecher auf der Vorderseite angebracht. Sie agieren als Stereo-Lautsprecher und bilden einen guten Klang ab. Sie könnten nur etwas lauter und in den Tiefen und Höhen breiter aufgebaut sein. Sie sind so platziert, das beim Spielen oder Video schauen immer ein Lautsprecher offen ist. Die Klangoptimierung ClearAudio+ tut einen wirklich guten Job und ist auch bei schlechter Qualität der Lied-Dateien sehr erfolgreich. Außerdem Unterstützt das X Performance auch High-Resolution Audio über den Klinkenanschluss. Bei der Audio Wiedergabe über die Lautsprecher ist es allerdings nicht High-Resolution Audio zertifiziert.
Sonstiges
Im Powerbutton des Sony Xperia X Performance ist ein Fingerabdrucksensor versteckt. Wie es aussieht ist es der gleiche wie auch in der Vorgänger-Serie. Er ist recht flott und hat nur eine recht kleine Fehlerquote. Er ist leider nicht die ganze Zeit aktive, man muss erst den Powerbutton drücken damit der Sensor den Fingerabdruck erkennt. Außerdem ist das X Performance wasserdicht und ist dadurch IP65/IP68 zertifiziert. Es kann bis zu eine halbe Stunde unter Wasser aushalten. Es gibt nur eine Abdeckung für die SIM-Karte und die microSD-Karte. Das Xperia X Performance kann mittels PS4 Remote Play auf deinen PS4 Account zugreifen und du kannst dann auf deinem X Performance die Spiele von der PS4 spielen. Mit Anboart sind alle aktuellen Funkstandarts wie z.B 2G, 3G, 4G (LTE) , Bluetooth 4.2, Wi-Fi, NFC, MHL 3.0 und GPS. Von Sony selbst gibt es etliche Hüllen und sonstiges Zubehör für das Xperia X Performance. Es sind nicht gerade die günstigsten aber dafür auch sehr stylisch und perfekt an die Form des X Performance angepasst. Das Sony Xperia X Performance und auch die Hüllen gibt es in den folgenden Farben, Weiß, Graphit-Schwarz, Grüngold und Roségold. Es ist mit einer UVP von 699 € ausgezeichnet.
Fazit:
Das Sony Xperia X Performance ist ein schnelles und hübsches Smartphone. Durch den neusten Prozessor ist es richtig schnell und wird auch nicht von der UI durch überflüssige Funktionen gebremst. Durch die neue Metall Rückseite sieht das X Performance richtig gut aus und liegt auch gleichzeitig gut in der Hand. Dadurch das auch die Seiten und die Vorderseite in der gleichen Farbe sind, hat es schon fast ein modischen Touch und das von jeden Blickwinkel. Es ist ausserdem auch recht wertig gebaut, nur gegen Kratzer ist das X Performance schutzlos ausgeliefert. Die wasserfestigkeit ist ein großer Pluspunkt und macht den äußeren Eindruck komplett. Der Rest des Sony Xperia X Performance ist nicht ganz so gut gelungen wie man es für den Preis erwarten würde. Die Akku Laufzeit ist eine Katastrophe. Länger als einen Tag schafft man auch bei sparsamer Nutzung nicht und der aktuelle Fast Charge Stander wird auch nicht unterstützt, sondern nur der Vorgänger. Die Kamera Software ist auch eine Katastrophe, vor allem wenn es darum geht die Bilder mit Details und Klarheit zu füllen. Die Belichtung ist auch so eine Thema, die Software findet keinen guten Mittelweg zwischen hellen und dunklen Bereichen in einem Bild.
Einzig und allein der neue Autofokus ist sehr gut gelungen. Warum Sony es nicht hinbekommt mit seinen eigenen Sensoren umzugehen ist ein Rätsel. Der Sensor hätte sicherlich das Zeug dazu die beste Kamera der Welt zu werden. Der Preis ist auch noch nicht so ganz passend zu dem Smartphone. Für rund 150 € weniger ist es schon eher ein richtig gutes Smartphone. Also für wem ist das Sony Xperia X Performance den jetzt eigentlich geeignet ? Für alle die möglichst hohe Leistung haben möchte in einer sehr schönen und dennoch wasserfesten Verpackung, die aber auch öfters eine Steckdose in der Nähe haben. Außerdem sollte der Kameraaspekt nicht im Vordergrund stehen.
© Bild:Touchtipp.de